Merkwürdige Schismen in einem merkwürdigen Pontifikat. Merkwürdige Schismen in einem merkwürdigen Pontifikat.

27 Giugno 2024 Pubblicato da Lascia il tuo commento

Marco Tosatti

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Pater Joachim Heimerl, dem unser aufrichtiger Dank gilt, bietet Ihnen diese Überlegungen über die seltsame Situation, die wir in der Kirche erleben, zur Kenntnisnahme an. Viel Spaß beim Lesen und Verbreiten.

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Merkwürdige Schismen in einem merkwürdigen Pontifikat.

 

Von P. Joachim Heimerl

 

 

Wer in der letzten Zeit die kirchlichen Nachrichten verfolgt, stolpert immer häufiger über den Begriff „Schisma“, der die Gemüter ungewöhnlich stark erregt.

In Spanien hat sich ein Klarissen-Konvent von der Kirche losgesagt und betrachtet alle Päpste nach Pius XII. (1939-1958) als illegitim. Der Apostolische Stuhl ist ihrer Ansicht nach verwaist. Gemeinhin nennt man dies „Sedisvakantismus“.

Ähnlich wie die Klarissen in Spanien hat Erzbischof Viganò in Italien für Aufsehen gesorgt: Wie die Klarissen will auch der frühere Nuntius in den USA die Autorität des gegenwärtigen Papstes nicht anerkennen.

Während die spanischen Klarissen vom zuständigen Bischof bereits exkommuniziert worden sind, ist dies im Fall des Erzbischofs wohl nur noch eine Formsache. Beruhigen wird sich die Lage dadurch aber nicht. Sowohl die Klarissen als auch Viganò haben die heimlichen Sympathien nicht weniger Katholiken. Als wirkliche Schismatiker nehmen sie dagegen höchstens jene Modernisten wahr, die ihrerseits längst selbst den Rubikon des Schismas überschritten haben, ohne allerdings dafür exkommuniziert worden zu sein.

 

Schismen sind etwas, das die Kirche zerreißt. Vor allem aber sagen sie etwas über den Zustand der Kirche aus. Sie entstehen häufig dann, wenn die Kirche in Unordnung gerät, und dies ist in unserer Zeit ebenso der Fall wie beispielsweise zur Zeit Martin Luthers.

Natürlich rechtfertigt das ein Schisma nicht. Und doch hat ein Schisma immer zwei Seiten: Den Schismatiker und die Kirche, das heißt: den Papst.

Bislang war es so, dass die Päpste für die Reinheit der kirchlichen Lehre standen, während sich die Schismatiker dieser Lehre verweigerten.

Heute jedoch sieht dies anders aus, und genau das ist das Problem: Heute pochen „Schismatiker“ auf die überlieferte Lehre der Kirche, während Papst Franziskus in eine zwiespältige Rolle gerät.

Zunehmend gewinnt man den Eindruck, dass Franziskus Schismen billigend in Kauf nimmt oder sie sogar provoziert. Lassen Sie es mich so sagen: Am Dienst der Einheit ist dieser Papst grundlegend gescheitert, und genau das macht die Schismen der Klarissen oder Viganòs bedeutsam: Sie sind ein Ausrufezeichen hinter den Irrwegen dieses Pontifikats.

Wer die Stellungnahmen Viganòs oder der Klarissen liest, muss sich keineswegs ihre Haltung des Sedisvakantismus zu eigen machen.

Dennoch wird jeder rechtgläubige Katholik dort viele Positionen finden, mit denen er sich ruhigen Gewissens identifizieren kann und mit denen er sich sich – genau genommen – sogar identifizieren muss. Immerhin: Katholisch ist nur, was immer katholisch gewesen ist, und genau davon hat sich Franziskus inzwischen recht weit entfernt.

Die offensichtliche Förderung der „Gay-Häresie“ einerseits und die fanatische Verfolgung der lateinischen Messe sind nur zwei Hauptkritikpunkte an diesem Pontifikat; die beabsichtigte Transformation der katholischen Kirche in eine „synodale“ wäre nur noch ein weiterer auf einer Liste, die sich beliebig fortsetzen lässt: Sie reicht vom (berechtigten) Vorwurf der Aufweichung des Ehesakraments im nachsynodalen Schreiben „Amoris laetitia“ bis hin zur Verleugnung des katholischen Gottes-Glaubens im Dokument von Abu Dhabi.

Seitdem Franziskus mit Viktor Fernandez auch noch einen theologisch kaum beschlagenen Autor pornographischer Texte zum Präfekten des Glaubensdikasteriums ernannt hat, ist dieses Pontifikat zu einer Parodie geworden.

Franziskus und Fernandez können weder die Klarissen noch Viganò der Häresie beschuldigen, ohne ihre eigenen Positionen in Frage zu stellen. Auswüchse dieses Pontifikats wie die „Segnung homosexueller Paare“ sind durch das beständige Lehramt der Kirche ja gerade nicht gedeckt; und auch der ideologische Hass auf die lateinische Messe stellt Franziskus kaum in Kontinuität des Katholischen.

Hinzu kommt: Der Papst hat es mittlerweile geschafft, dass die Kirche von einer Vielzahl von Schismen durchzogen ist.

Sicher ist hier zuerst das Schisma der deutschen Bischöfe zu nennen, das Franziskus nur deshalb so auffällig toleriert, weil es seine Vorstellungen einer „synodalen“ Kirchenreform antizipiert.

Vor allem aber gibt es das schweigende Schisma der Ablehnung dieses Papstes, das im Stillen inzwischen immer weitere Kreise zieht, wie man hört, bis in die Spitzen der Kurie.

Spätestens seitdem Kardinal Pell dieses Pontifikat als „Desaster“ bezeichnet hat, ist klar geworden, wie tief der Graben ist, den Franziskus in der Kirche aufgerissen hat.

An seinen eigenen Ansprüchen ist dieser Papst damit gescheitert. Er hat die Kirche nicht in eine Zeit der Neuevangelisierung geführt, sondern hat sie tief gespalten.

Franziskus wird den zerrissenen Leib der Kirche nicht mehr heilen können. Dabei war ausgerechnet er es, der die Kirche als „Lazarett“ sehen wollte und der sie nur selbst ins Lazarett gebracht hat. Kein Papst hat der Kirche tiefere Wunden zugefügt als er.

Die Schismen der Klarissen und Viganos sind lediglich Symptome dieser päpstlichen Verwundung und deshalb kann man in der Tat kaum anders, als mit Sympathie auf sie zu blicken.

Dies  umso mehr, wenn man dabei noch einmal an Deutschland denkt. Anders als die schismatischen Bischöfe dort sind die Klarissen und Viganò dem katholischen Glauben treu geblieben. Für „Schismatiker“ ist dies eigentlich ziemlich merkwürdig, aber wir leben in merkwürdigen Zeiten – und in einem höchst merkwürdigeren Pontifikat.

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